We, the Enemy

We, the Enemy
Länge: 75 min
Format: BluRay und ProResFiles
Gebühr: 80 € zuzügl. Versand
Verleih:
European Media Art Festival
Lohstraße 45 A, 49074 Osnabrück

Ralf Sausmikat
T: 0541-21658 / 25779
rsausmikat@emaf.de
Unter diesem Motto stand das EMAF 2014. Nach den Enthüllungen von Edward Snowden und weiteren Erkenntnissen über die Tätigkeiten der NSA und anderer Geheimdienste, stellten wir die Frage: Sind wir der Feind? Wie ist die Ordnung der Dinge in unserer heutigen digitalen Welt beschaffen? Wer kontrolliert was und wen und warum? Ob und wie wir in der digitalen Welt frei bleiben können und wollen ist höchst zwiespältig, denn Vieles was uns gläsern und berechenbar macht, ist oder scheint durchaus nützlich. In diesem Dilemma hilft nur eine Reflektion über den Zustand der Dinge, und diese nehmen acht aktuelle Künstlerfilme, die wir aus dem diesjährigen Programm des EMAF ausgewählt haben, aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln vor. Darunter befinden sich auch drei der diesjährigen Preisträger in den verschiedenen Kategorien.

THE ADVICE SHAPE
Director: Jennet Thomas | GB 2013 | Video, 6:11 min
Ausgewählte Bilder von Naturkatastrophen, Papierbasteleien, mutierte Tiere, vergangene Schönheit und Völkermord formen einen idealen Rahmen für verblüffende Zusammenhänge. Ist das ein Test? „Sie haben eine gespaltene Gefühlswelt, wünschen Sie, dass ich sie wieder zusammenfüge?“

FOR YOUR OWN SAFETY
Director: Izibene Oñederra | E 2013 | Video, 5:11 min
Ich sagte ihm, dass ich Filmproduzentin sei… und nichts hat sich geändert. Durch diese Gegenden irrt die Seele, manchmal sicher, manchmal unsicher ob ihrer Existenz, während der Körper ist und ist und weiterhin sein wird, aber nirgendwo eine Zuflucht findet.

SIEBEN MAL AM TAG BEKLAGEN WIR UNSER LOS UND NACHTS STEHEN WIR AUF, UM NICHT ZU TRÄUMEN
WINNER OF THE MEDIA ART AWARD OF THE GERMAN FILM-CRITICS AT EMAF 2014
Director: Susann Maria Hempel | D 2013 | Video, 18:00 min
Als würde ein Bild gewordenes Andachtsbuch auf der Basis von Interviews gestaltet, erzählt der Film die Passionsgeschichte eines thüringischen EU-Rentners, der 1989 sein Gedächtnis im Gefängnis verlor und sich seither in eine Reihe unglückseliger Ereignisse verstrickt hat.

THE SERPENT & THE MOUSE
Director: Nicole Rayburn | CDN 2013 | Video, 3:31 min
Der Film handelt von dem Verständnis der Schlange als unausweichliche Verbindung zur Geschichte aus der Bibel „Der Sündenfall“. Gezeigt wird eine Maus, die von einer Schlange gefressen wird.

THE REVOLUTION WILL NOT BE TELEVISED
Realisation: Jan Rehwinkel | D 2013 | Video, 2:45 min
Seit 2011 sehen wir Bilder von sogenannten Revolutionen – der Westen nennt es den „Arabischen Frühling“. Während unsere Komplizen vom Thron gejagt werden, setzen wir eine Miene von Verständnis auf und verkünden: Wird ja auch langsam Zeit für Demokratie! Dabei hätten wir genug Gründe, uns vom Monitor zu lösen und Dinge vor unserer eigenen (virtuellen) Haustür in Angriff zu nehmen.

MODEL VILLAGE
WINNER OF THE ARTE CREATIVE NEWCOMER AWARD AT EMAF 2014
Director: Hayoun Kwon | F 2014 | Video, 10:45 min
Inspiriert von dem nordkoreanischen Propagandadorf Kijong-dong konstruiert Kwon eine Kulisse und lädt uns zu einer Fiktion ein. Die Modelle als Stellvertreter bezeugen was diese Geisterstadt wirklich ist: ein Fiktionsmechanismus. Die Realität einer Grenze, die mit ihrer eigenen Inszenierung konfrontiert ist: Dieses Dorf kann man nur in der Imagination besuchen.

HACKED CIRCUIT
Director: Deborah Stratman | USA 2014 | Video, 15:10 min
In diesen Zeiten von Edward Snowdens Enthüllungen, wird Gene Hackmans Darstellung des Überwachungsexperten Harry Caul, in Coppolas The Conversation, in entsprechende Resonanz mit der schwarzen Kunst des Geräuschmachers Gregg Barbanell gebracht. Vielschichtige Lügenkonstrukte und Täuschungen werden durch diese fließend choreographierte, und in einer Einstellung gedrehten Darstellung absoluter Kontrolle, offen gelegt.

HERE IS EVERYTHING
WINNER OF THE EMAF-AWARD 2014
Realisation: Emily Vey Duke, Cooper BattersbyUSA 2013, Video, 14:00 min
Der Film präsentiert sich als „Nachricht aus der Zukunft“, denn er wird erzählt von einer Katze und einem Kaninchen, kleine Kontrollgeister, die erklären, dass sie sich dazu  entschlossen haben, durch ein modernes Kunstvideo zu uns zu sprechen, weil sie der  Meinung sind, dass dies die höchste Form menschlicher Kommunikation ist. Ihre vorwitzige Einleitung täuscht jedoch über die komplexen Themen hinweg, die den Rest des Films ausmachen. Der Tod, Gott und das Streben und Aufrechterhalten eines Zustands der Gnade gehören zu den thematischen Streifzügen, die sich ihren Weg durch das Stück bahnen, das üppig mit Animationen, Stand- und Videobildern illustriert ist.